China – die neue Weltmacht
Topic:
Anlass:
Weiterer Anlass:
Ergebnis:
China – die neue Weltmacht
Gespräch mit dem Autor des Buches „die größten geopolitischen Gefahren“ von Egon Minar
Arbeit an Lösungen und Strategien des IEM
Die Volksrepublik China, die noch 1959-61in einer der weltweit größten Hungersnöte mit ca. 50 Mio. Todesopfern steckte, ist inzwischen dabei, bis ca. 2040 sogar die USA als weltweit größte Wirtschaftsmacht zu übertreffen gemessen am Brutto-Inlandsprodukt.
Die Einwohnerzahl von 1,426 Mia Menschen nimmt inzwischen etwas ab, auch in China gibt es eine niedrigere Geburtenrate von 1,06 und eine zunehmende Überalterung.
Nach Maos Tod 1976 hat Deng Xiaoping die Grundlagen für Chinas Aufschwung gelegt, in dem er den wirtschaftlichen Wohlstand für alle anstrebte, dafür aber die politische Macht bei der Kommunistischen Partei China monopolisierte.
Inzwischen kontrolliert ein KI-gestütztes perfektioniertes „Social Scoring System“ jeden chinesischen Bürger total und versucht daher, alle Menschen öffentlich und privat absolut und konsequent in die Richtung der Partei und Xi zu überwachen und zu lenken.
China ist daher heute zwar ein technologisch hochmodernes Land, zugleich aber auch ein von der Partei KPC streng kontrollierter Sicherheitsstaat.
Ob diese Deng’sche Balance zwischen Wohlstand für alle und totaler politischer Kontrolle jedes Einzelnen weiterhin Erfolg haben wird, ist die Frage. Xi dreht auch schon einige freiere und wirtschaftsoffenere Maßnahmen von Deng zurück.
Risikofaktoren sind nicht nur die internen Probleme mit der Unterdrückung der Meinungs- und Religionsfreiheit, insbesondere bei den muslimischen Uiguren, den Christen, den Tibetern und den Bürgern in Hongkong, sondern auch ein anhaltender wirtschaftlicher Abschwung, eine Finanz- und Schuldenkrise, insbesondere bei Immobilien, die wachsende soziale Ungleichheit sowie einer zunehmenden Überalterung der chinesischen Bevölkerung.
Das von wirtschaftlicher Globalisierung und digitaler Transformation getriebene, staatlich gelenkte autoritäre Politik-, Wirtschafts- und Gesellschaftsmodel Chinas könnte daher im Inland weniger attraktiv werden und dem demokratischen Freiheitsmodel wieder mehr Anhänger zuführen. Daher empfehlen wir auch ausdrücklich, den chinesischen Tourismus in Europa und den USA zu fördern.
Das Chinesische autokratische Model wird dagegen bei anderen Autokraten attraktiver, insbesondere wegen der perfekten Überwachungstechnologie.
Daher wendet sich China vermehrt auch seinen außenpolitischen Interessen zu.
Im Moment wird Chinas politischer Einfluss, u.a. durch die Neue Seidenstraße, Investitionen in Infrastruktur in Afrika und in ganz Asien und im Südchinesischen Meer, größer.
Enge freundschaftliche Partnerschaften mit anderen autokratischen Staaten wie Russland, Indien und Iran liegen da auf der Hand und stellen – insbesondere wegen der möglichen Annexion von Taiwan – eine erheblich geopolitische Gefahr dar. Siehe dazu auch ARTE Doku – Russland, China, Iran: Front gegen den Westen, TV-Ausstrahlung am Dienstag, 28. Mai um 20:15
Man könnte in diesem Zusammenhang auch noch den erweiterten Pakt Chinas mit Russland anführen. In den russischen Staatsmedien wurde dies langatmig zelebriert. De facto macht sich Russland immer mehr von China abhängig. Putin braucht leistungsfähigere Chips für den Krieg in der Ukraine. Xi wird dafür weiter eine hohen Preis verlangen. Die benötigen Rohstoffe muss Russland im Gegenzug extrem günstig exportieren.
Es wäre geschickt, wenn Macron und Scholz (abgestimmt mit den USA) engere Kontakte zu Indien aufbauen, allein schon als Gegengewicht zu der neuen Blockbildung China-Russland.
Dazu mehr im nächsten Podcast Episode 6 in einer Woche.