IEM Podcast – Episode 10: Risikofaktoren für Europa

Risikofaktoren für Europa

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Risikofaktoren und Zukunft für Europa

Gespräch mit dem Autor des Buches „die größten geopolitischen Gefahren“  von Egon Minar

Arbeit an Lösungen und Strategien des IEM

Europa hat das Geschehen auf der Erde einige Jahrtausende lang stark geprägt:

Die Hochkulturen der Griechen und Römer, das Christentum, Ausbreitung der europa-geprägten Kultur auf Nord- und Südamerika, Australien, Neuseeland und Western Cape von Südafrika.

Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts beruhten die meisten Erfindungen und geistigen Entwicklungen meist aus dem europäischen Kulturkreis oder wurden von außerhalb übernommen (China, Indien, Arabien) und weiterentwickelt: Medizin, Architektur, Schießpulver und Waffen, Kompass, Malerei, Bildhauerei, Literatur, Philosophie, Naturwissenschaften.    

Die industrielle Revolution mit ihren Umweltzerstörungen und Ausbeutungen, die soziale Marktwirtschaft, Kommunismus, Marxismus, Demokratie, Rechtsstaat und Menschenrechte haben ihren Ursprung in Europa.

Einige europäische Länder beherrschten die Landmasse des Eurasischen Kontinents, andere hatten See – und Handelsflotten und bildeten imperialistische und kolonialistische Begehrlichkeiten heraus vom 16. bis zum 20. Jhdt.

Inzwischen, spätestens seit dem Ende der kriegerischen Epoche von 1914-1945, haben die Vereinigten Staaten, die Sowjetunion, China, später Indien, Japan und andere asiatische Länder die Weltführung übernommen. Europa spielt nur noch eine Rolle, wenn es geeint und stark auftritt mit zwei Atommächten England und Frankreich.

Gründe und Hintergründe dieses Wandels an Einfluss und Fortschritt aus Europa sind u.a.:

  1. Überalterung der Gesellschaft, Anstieg der Zahlen der Rentner/-innen,
  2. Mangel an Fachkräften, Ausbildungen schlecht (PISA-Ergebnisse erschreckend),
  3. Zuwenig Umsetzung der Digitalisierung und der generativen KI-Technologien,
  4. Zu geringe Geburtenraten (1,5) in Verbindung mit undifferenzierter Zuwanderung
  5. Zu geringe Verteidigungsbereitschaft, zu wenig gesamteuropäische Verteidigung
  6. Führung bei Klimawandel, weniger Treibhausgase und Einsatz von erneuerbaren Energien ?
  7. Kluft zwischen Armen und Reichen zu groß, Sozial-Programme mit Anreizen nötig,
  8. eine zusammengehörige europäische Gesellschaft aufbauen mit transparenter Öffentlichkeit (selbstständige Medien, unabhängige Richter),
  9. Gender-Ideologien bedrohen die Kernfamilie und Ehen, erkennbarer Werteverfall, kein Zusammenhalt der Gesellschaft, jeder nimmt sich alles, das sind Vorstufen zu autokratischem Verhalten und diktatorischen Risiken.
  10. nationalistische, rassistische, religions-intolerante und anti-demokratische Tendenzen in den Social Media und in den Parteien/Neuparteien nehmen zu,
  11. zu hohe wirtschaftliche Abhängigkeit von China und Rohstofflieferanten (de-risking), mehr Handelsverträge mit Mercosur-Staaten, USA, Asien und Afrika
  12. zu hohe staatliche Verschuldungsquoten, Leben auf Pump und zulasten künftiger Generationen, EURO-Währungskrisen sind gut möglich.

 Zukünftige Rolle Europas:

Ein weiterer Bedeutungsverlust Europas wird sich kurzfristig nicht aufhalten, sondern nur verzögern und langfristig umlenken lassen, wenn an allen 12 Punkten aktiv gedreht und gearbeitet wird.

An der Umsetzungsfähigkeit dieser 12 Punkte sollte man übrigens die Kandidaten der Parteien bei Wahlen messen und entsprechend abstimmen.

Die Stabilisierung der geopolitischen Risiken und Gefahren durch die 5 Key-Player

USA, China, Indien, Russland und (hoffentlich) der Europäischen Union  wird hoffentlich allen ca.10 Mia Menschen bis zum nächsten Jahrtausend 2100 zu Gesundheit, Wohlstand, Frieden und Freiheit verhelfen.

Kriege – wie derzeit in der Ukraine – und andere regionale militärische Kämpfe sind dabei echt sinnlos, Werte vernichtend und kontraproduktiv. Die Menschheit sollte aus den beiden 30-jährigen Kriegen 1618-1648 sowie 1914-1945 gelernt haben, dass Kriege zur Lösung politischer Interessen und Konflikte langfristig ungeeignet sind. Es darf keine Gewaltanwendung mehr geben.

Dazu müsste ab 2100 eine robuste UNO-Eingreiftruppe, wie eine Welt-Polizei, eingesetzt werden, verantwortlich dem reformierten UNO-Sicherheitsrat und  unabhängigen UNO-Richtern. Das externe Gewaltmonopol der Nationalstaaten ist insoweit obsolet.  

Dann würden wir alle wieder ab 2100 in eine hoffnungsvollere Zukunft blicken können.

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